Wasserstoff ist jetzt in aller Munde, er ist der Helfer bei der Energiewende. Und eine gute Alternative zu Diesel und Benzin. Entsprechend ist Wasserstoff natürlich auch an den Finanzmärkten ein großes Thema. Doch was steckt überhaupt hinter diesem aktuellen „Run“ auf die Wasserstoffaktien, den man aktuell beobachten kann? Sollten Anleger direkt zuschlagen oder lieber vorsichtig sein?
Die Funktionsweise von Wasserstoff
Bei den Automobilherstellern herrscht ein großer politischer Druck. Es soll eine umweltfreundliche Lösung zu den herkömmlichen Brennstoffen, wie Benzin, gefunden werden. Es gab bereits durch die E-Mobility eine neue Lösung für dieses Thema. In einem Elektroauto wird eine Lithium-Ionen-Batterie als Lieferant für die Energie verwendet. Die Batterie muss nach einer bestimmten Distanz aufgeladen werden, und zwar an einer Zapfsäule, die vom Stromnetz abhängig ist. Die Waserstoffbrennzelle funktioniert etwas anders, obgleich es auch einen Elektromotor hat. Im Inneren des Autos reagiert die mit Wasserstoff gefüllte Brennzelle mit Sauerstoff, um aus dem Wasserdampf wiederum Strom zu erzeugen. Die daraus gewonnene Elektrizität wird dann für den Antrieb des Motors verwendet. Zum Auftanken muss an bestimmten Wasserstoff-Tankstellen der Drucktank mit neuem Wasserstoff aufgefüllt werden. Antriebstechnologien mittels des Wasserstoffs sind deshalb für viele Anleger so reizvoll.
Der wahre Grund wieso Unternehmen, die derzeit Wasserstoff-Technologien verkaufen, noch keine Gewinne machen
Es hakt unter anderem daran, dass im Verhältnis zum Gesamtmarkt, die ganzen Werte, die momentan so stark gehandelt werden, trotzdem noch eine sehr kleine Marktkapitalisierung aufweisen. Wir reden über ein Versorgungsnetzwerk, dass mehrere hundert Millionen Euro schwer ist. Wenn zum Beispiel ein großer Rohstoff Konzern mit einem Energielieferanten wie Esso oder Shell zusammenarbeiten will, müssen diese Unternehmen natürlich auch so eine Technologie haben. Sodass der Rohstofflieferant diese Technologie adaptieren kann und merkt, sie wird vom Markt angenommen. Das heißt, es sind auch Konsumenten da, damit es sich lohnt, diese Infrastruktur aufzubauen. Man darf nicht vergessen: eine Wasserstoff-Tankstelle bzw. eine Zapfsäule kostet ungefähr 100.000 Euro in der Investition. Und das ist natürlich eine sehr kostspielige Angelegenheit. Auf der anderen Seite ist das Risiko groß, wenn man eine vorgefertigte Technologie integriert. Und wenn dabei etwas schiefgeht, kann das ganz schnell das Ende für ein Unternehmen bedeuten.
Am Anfang war die Hoffnung noch groß
Besonders stark ist die Aktie von Nikola Tesla gefallen. Letzten Sommer hatte das Unternehmen erst die beiden führenden Automobilhersteller beim Börsenwert überholt. Ohne bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt ein einziges Auto verkauft zu haben. Die ganze Hoffnung lag in einem waserstoffbetriebenen LKW, der die Kurse in die Höhe getrieben hat. Die Chancen, dass es auch realisiert wird, ist in den vergangenen Monaten allerdings deutlich gesunken. Nachdem auch der Chefentwickler im Bereich der Brennstoffzellen Tesla verlassen hat. Und es noch weitere schlechte Presse aufgrund von Betrugsvorwürfen und Ähnlichem gegeben hat. Seitdem hat das Unternehmen sehr an seinem schlechten Ruf zu „knabbern“.
Liegt die Chance vielleicht genau hier?
Anscheinend ist das Elektroauto beliebter, als das Wasserstoffauto. Laut Umfragen haben die meisten Auotmobilkonzerne ihre Pläne für die Wasserstoffbrennzelle auf Eis gelegt und setzten stattdessen auf batteriebetriebene Autos. Es scheint fast so, als wenn der große Hype um den neuen Brennstoff schon wieder vorbei ist. Doch genau jetzt gibt es die große Chance zu vergleichsweise niedrigen Kursen einzusteigen. Und dann von dem nächsten Aufschwung zu profitieren. Auch viele wikifolio-Trader hatten genau vor dieser Situation gewarnt. Und sind bei den Wasserstoffaktien darauf eingestellt, dass ein langer Atem bewahrt werden muss und sich die Aktien eher langfristig auszahlen.
Was Anleger bei Wasserstoffaktien beachten müssen
Der Börsenexperte Dirk Müller findet die Kurse vieler Unternehmen, die die Wasserstoffaktie anbieten, zu teuer. Die Bewertungen seien aus seiner Sicht nicht zu rechtfertigen. Anleger sollten daher sehr vorsichtig sein und Investoren müsste bewusst sein, dass hohe Verluste drohen können. Damit sind Wasserstoffaktien ein äußerst spekulatives Geschäft. Durch die hohen Bewertungen bietet sich eine breite Diversifikation an. Die Aktienwerte schwanken enorm. An dem einem Tag können die Kurse um mehr als ganze 10 Prozent steigen oder fallen. Im vergangenen Jahr waren sogar Kurssteigerungen von mehreren hundert Prozent möglich.
Viele Anleger setzten daher auf den richtigen Zeitpunkt und versuchen kurzfristige Gewinne zu erzielen. Am Ende weiß noch keiner, ob sich die Technologie wirklich durchsetzen wird. Und ob die jetzt gefragten Unternehmen in den nächsten Jahren auch noch zu den Marktführern gehören. Experten raten dazu, dass Wasserstoffaktien lediglich eine Beimischung im Depot sein sollen. Außerdem muss man hier „einen langen Atmen“ bewahren.
Wasserstoffaktien – verlockende Investition?
Alles in allem kann man sagen, dass Wasserstoffaktien sicher eine verlockende Investition sind. Allerdings ist oberste Vorsicht bei dieser spekulativen Aktie geboten. Anleger sollten genau wissen, worin sie investieren und den Markt genau kennen. Generell sollten Sie eine breite Streuung anstreben. Ob die Aktie neben den derzeitigen Kursschwankungen sich wirklich durchsetzen wird, wird man erst in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten erst klar sagen können.
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